Es ist nur ein einzelner Bus, aber daraus könnte sich Großes entwickeln: Solaris schickte einen Trollino 12 nach Kanada, um den Behörden und dem Verkehrsbetrieb seinen O-Bus vorstellen zu können.
Absolute Weltpremiere im kanadischen Vancouver, denn zum ersten Mal überhaupt rollte ein 12 Meter langer Solaris Trollino 12 durch die nordamerikanischen Straßen. Damit wollte der polnische Hersteller deutlich machen, wie wichtig ihm die 2022 angekündigte Strategie ist, sich neu auf dem nordamerikanischen Busmarkt zu etablieren. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen O-Bus, der mit zusätzlichen Batterien ausgerüstet ist, um auch Strecken ohne Oberleitung befahren zu können. Das ist ein Konzept, welches in Europa seit einigen Jahren bereits erfolgreich angewandt wird.
Trolleybusse von Solaris führen Geschichte fort
Vancouver wurde dabei nicht zufällig ausgewählt. Die Stadt besitzt seit 1948 ein Oberleitungsbusnetz. Dabei handelt es sich um den einzigen Oberleitungsbus-Betrieb in Kanada. Die Busse betreibt die Coast Mountain Bus Company, sie ist eine Tochtergesellschaft der Verkehrsgesellschaft TransLink. Aktuell gibt es in Vancouver 13 Oberleitungs-Linien, der Fahrzeugbestand besteht aus 262 Bussen.
Modernisiert wurde die Oberleitungsflotte ab Anfang der 2000er Jahre. 228 Oberleitungsbusse wurden bestellt. Ein wesentlicher Grund für die Erneuerung des O-Bus-Fuhrparks, der bis dahin von 1982 stammte, war die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2010. 188 Solobusse und 40 Gelenkbusse wurden bestellt. Die O-Busflotte in Vancouver besteht mittlerweile aus 262 Fahrzeugen, die zwischen 2006 und 2009 in die Metropole geliefert wurden. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts will der Carrier seine Flotten erneuern.
Die Bestellung von 2003 konnte der Hersteller New Flyer aus Winnipeg für sich entscheiden, die elektrische Ausrüstung lieferte das deutsche Unternehmen Vossloh Kiepe zu. Der erste neue Oberleitungsbus befindet sich seit dem 27. September 2005 im planmäßigen Einsatz.
Bei den Oberleitungsbussen in Vancouver besteht die Möglichkeit zur Fahrradmitnahme. Auf den Fotos hier erkennt man an der Front eine ausklappbare Halterung zur Befestigung von maximal zwei Fahrrädern. Das erledigt der Fahrgast übrigens selbst.
C: Böhnke, Judith